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Portale, Erscheinungen und ein Ring

Beobachtungen und Erkenntnisse vom 4. Monstrumologischen Kongress in Horbruck

Der Nebel stieg in unregelmäßigen Intervallen auf. Ein faustgroßer Kristall lag auf der Wiese hinter dem Tagungshaus, von Blut durchtränkter Stoff noch anhaftend. Die Mitglieder der Monstrumologischen Gesellschaft und ihre Gäste hatten sich versammelt, einige mit gezogenen Waffen, andere mit Notizbuch und Analyseausrüstung. Das dritte Portal stand kurz vor der Öffnung. Niemand sprach es laut aus, doch in der Luft lag mehr als nur Nebel: die Möglichkeit eines Angriffs. Doch erstmal zurück zum Anfang.

Nach dem Angriff der Werwölfe am Ende des letztjährigen Kongresses, war die Stimmung etwas angespannt, als die Mitglieder und Gäste das Jagdhaus in Horbruck erreichten. Viele Gesichter erhellten sich aber, als sie Lysander erkannten. Der Vorsitzende der Monstrumologischen Gesellschaft war letztes Jahr auf einer Expedition schwer verletzt worden. Und auch dieses Jahr war seine Anreise nicht ungefährlich, aber das Feenwesen hatte ihn nur leicht verletzt. Dennoch endete seine Zeit als Vorsitzender. Als seine letzte Amtshandlung schlug er Konrad von Tannhauser als seinen Nachfolger vor. Im letzten Jahr hatte Konrad bewiesen, dass er die verschiedenen Strömungen der Gesellschaft einen kann. Und so wurde er auch ohne Gegenstimme gewählt. Mit großer Spannung wurde auch der Bericht über die Portale des letzten Jahres erwartet. Doch der Kongress sollte sich schneller mit neuen Portalen beschäftigen müssen, als gedacht.

Doch schon zu Beginn des Kongresses stand die Gesellschaft vor einem Problem. Ein Bauer erzählte, dass er Kontakt zu einem Werwesen gehabt hatte. Ein Amulett verhindere zwar, dass der Fluch ausbreche, aber er brauche Hilfe. Die Hilfe der Monstrumologischen Gesellschaft – schließlich ist hier das Wissen vieler Länder vereint. Die Mitglieder verhinderten zwar, dass der Fluch auf weitere Personen übergreifen konnte, der armen Seele konnte aber nicht mehr geholfen werden.

Bereits in der ersten Nacht zog immer wieder etwas Nebel auf, gespenstisches Heulen wies auf ungewünschten Besuch hin. Die Wesen entzogen sich aber dem Zugriff. Zurück ließen sie einen gelblichen Schleim und kristalline Bruchstücke. Hier und da auch Federn oder Fellreste. Eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe formierte sich spontan und errichtete im Hauptgebäude ein Labor, um die vorgefundenen Materialien zu untersuchen. Die Analyse konzentrierte sich zunächst auf die Reaktion der gelben Substanz auf verschiedene Magieformen.

Neben den Portalen sorgte eine Erscheinung für Unruhe. Stand sie im Zusammenhang mit Tagebuchfragmenten, einem silbernen Ring und sterblichen Überresten, die im Wald gefunden wurden? Die Teilnehmenden interpretierten es unterschiedlich: Historisches Echo, ruheloser Geist oder magisch gespeicherte Emotion? Nach zahlreichen Interaktionen – darunter Beschwörungen, Bannrituale und ein gezielter Zerstörungsversuch des Ringes – wurde die Erscheinung schließlich in einem Ritual gebunden. Ob sie ihren Frieden gefunden hat, ist fraglich.

Zwischen diesen Einflüssen von Außen gab es auf dem Kongress aber auch genug Zeit zum Austausch. Vom richtigen Gebrauch von Karten über den Lebenszyklus von Kackmeren bis hin zur Extraktion von Soffen aus der Nebenniere eines Gruftweibs hatten die Mitglieder viele Vorträge vorbereitet. Als Praxiseinheit gab es einmal ein Ritual 1:1 zur Abwehr unterschiedlicher Wesen, zum anderen gings zum Fährtenlesen durch den Wald. Für das Ende sorge aber nicht nur ein drapierter Haufen Drachendung sondern ein äußerst schlecht gelauntes Feenwesen, das noch eine Rechnung mit Lysander begleichen wollte. Und nicht vergessen werden darf der Besuch einer zweibeinigen Echse.

Im weiteren Verlauf des Kongresses wurden drei vollständige Kristalle mit hohem Portalpotenzial gefunden, einer davon trug Spuren eines Blutrituals. Zwei konnten alchemistisch deaktiviert werden – dafür wurde allerdings sämtliches Sonnenblut aufgebraucht – so blieb der dritten Kristall eine Gefahr. Die Gesellschaft rüstete auf, baute Fallen rund um den Kristall auf. Im Licht des Vollmondes brach das Portal auf, heraus stolperte ein Mensch, schwer verletzt, übel zugerichtet. Die Fallen taten ihr übriges. Er starb. Allerdings erkannten ihn die Einheimischen. Es war Jakob, ein Soldat im Dienste Herzog Friedrichs. Er war vor einigen Monaten als Schutz für einen Trupp Handwerker nach Burg Sturmfeld ausgeschickt worden. Es scheint als hat sich in den alten Mauern ein Übel eingenistet, dass es auf die Gesellschaft angesehen hat. Gibt es die “Humanologische Gesellschaft” wirklich? Die Gesellschaft wird es herauffinden, wenn sie zur Wintersonnenwende Burg Sturmfeld erobert.

Hilf der Gesellschaft die “Schatten über Burg Sturmfeld” zu vertreiben. Bewirb dich gleich hier für ein Ticket.

Unsere Con-Reihe “Der Monstrumologische Kongress” wächst weiter. Daher werden wir aus Callenberg nach Burg Hoheneck umziehen. Nicht weil uns Callenberg nicht gefällt, wir haben es dieses Jahr gemerkt, dass Callenberg nicht genug Platz bietet, um allem gerecht zu werden. Aber keine Sorge, wir bespielen Callenberg mit anderen Veranstaltungen. Wir als Orga hatten viel Spaß mit euch, ihr hoffentlich mit uns auch. Wir freuen uns schon auf’s nächste Jahr, dann auf der Burg – wenn ihr sie im Dezember erfolgreich erobert.